Montag, Januar 16, 2006

Spiegel Online berichtet

Das ist echt ein Widerspruch Indiens. Die Modernisierung und der wirtschaftliche Erfolg und die gleichzeitige patriotische Ablehnung gegen "westliche Einflüsse".
Das Durchgreifen im Nachtleben, Farbbeutel-Attacken auf westliche Geschäfte in Bangalore sowie auf Kinos, die nicht den lokalen Film stützen. Und auch bei diesem Thema zeigt sich der Konflikt:

Fatwa gegen kurze Röcke

Von Padma Rao

Ausgerechnet in den weltoffenen Computermetropolen des Subkontinents macht sich neue Prüderie breit. Selbst "Playboy"-Models müssen sich anziehen.

Das Land ist für die akrobatischen Stellungen kopulierender Paare auf seinen Tempelfriesen berühmt. Steinerne Ringelreihen erzählen erotische Geschichten, auch vom Hindu-Gott der Liebe und von seinen Abenteuern mit Hirtenmädchen, die der Wüstling beim Bad im Fluss überrascht. Ein 1700 Jahre alter Leitfaden der Liebe, das berühmte Kamasutra, bietet neben philosophischen Überlegungen zum Glück in der Ehe auch höchst handgreifliche Tipps für die ganze Palette sexueller Wonnen.

Sollte es da nicht möglich sein, dass eine berühmte und gottesfürchtige Schauspielerin - Fans haben zu ihrer Ehre sogar Gebetshäuser errichtet - über Kondome und vorehelichen Geschlechtsverkehr spricht? Oder dass ein weiblicher Tennisstar in kürzesten Röckchen und knappsten T-Shirts rumläuft? Dass Pärchen sich in Discos küssen und Liebende am Strand Händchen halten, um von heißblütigen Weiterungen gar nicht erst zu reden?

Um Krishnas willen: nein. Berufene und selbsternannte Moralapostel haben in den vergangenen Monaten immer deutlicher und immer drängender zum Schutz der indischen Jugend vor Unmoral und Sittenverfall aufgerufen. Extremistengruppen, aber auch opportunistische Politiker haben mit Hinweisen auf die angebliche öffentliche Sittenlosigkeit die Wut eines randalierenden Mobs geschürt, die Arbeit von Parlamenten aufgehalten und sogar Gesetze in ihrem Sinne verändern können. Verordnete Tugendhaftigkeit macht sich im traditionell eher sinnenfrohen Land breit.

Als Aktivistin gegen Aids hatte der südindische Filmstar Khushboo, 35, Ende vergangenen Jahres zu sagen gewagt, indische Männer möchten doch hinfort auf die "altmodische Annahme verzichten, dass alle Frauen als Jungfrauen in die Ehe gehen" müssten. Gegen die Ausbreitung der tödlichen Krankheit empfahl die Mutter zweier Kinder Kondome.

Das hätte sie besser bleiben lassen. Prompt riefen empörte Politiker zu Demonstrationen vor ihrem Haus auf, die Schauspielerin wurde mit Tomaten beworfen, 24 wütende Bürger zeigten sie wegen Verletzung der öffentlichen Moral an. Nach einer Verhaftung wurde sie gegen umgerechnet 100 Dollar Kaution mit der Auflage entlassen, künftig den Mund zu halten.

Selbst die Chefministerin des südindischen Bundesstaats Tamil Nadu ließ sie im Stich, warf ihr einen "Verstoß gegen die indische Kultur" vor, und auch Neu-Delhis Gesundheitsminister, der Arzt Anbumani Ramadoss, wollte Khushboo nicht zu Hilfe kommen. "Es ist nicht so, dass wir Inder keinen Sex haben", wand er sich, "wir reden nur nicht darüber."

Der 19-jährigen Tennisspielerin Sania Mirza wurde von den Tugendwächtern angekreidet, dass sie zu ihren superkurzen Röcken gern mal ein ärmelfreies T-Shirt mit einer kaum zu widerlegenden Aufschrift trug: "I'm cute, no shit!" In vier Jahren hatte sich Mirza vom Platz 987 in der Weltrangliste auf Platz 34 hochgearbeitet; in Umfragen belegte die junge Muslimin stets Rang eins als die beliebteste Jugend-Ikone Indiens.

Als Mirza weiterhin von Sieg zu Sieg eilte, meldeten sich plötzlich islamistische Eiferer aus Hyderabad, ihrer Heimatstadt, mit einer Fatwa zu Wort: Mirzas Tenniskleidung sei "unislamisch", sie solle sich gefälligst bedecken.

"Solange ich Spiele gewinne, brauchen sich Leute keine Sorgen darüber zu machen, ob mein Rock zentimeter- oder meterlang ist", erwiderte der Teenager keck. "Was ich anziehe, ist meine Sache." Als Mirza dann auch noch der bedrängten Schauspielerin Khushboo zu Hilfe eilte, war es schließlich der prüden Hindu-Mehrheit des Landes zu viel. Strohpuppen mit den Gesichtern beider Frauen wurden in Brand gesetzt, Khushboo versteckte sich, Mirza musste Leibwächter beschäftigen. Als der Druck immer stärker wurde, gaben beide Frauen öffentliche Entschuldigungen ab.

Die neue Sittsamkeit ist größtenteils Heuchelei. In Indiens boomenden Städten gedeiht auch die Softporno-Branche prächtig. Bollywood, die gigantische Filmindustrie von Bombay alias Mumbai, versteht sich ausgezeichnet auf exquisiten Striptease. Spärlich bekleidete Models sind stundenlang auf den Modefernsehkanälen zu bewundern, russische Sexfilme werden ab Mitternacht ausgestrahlt.

Das Männermagazin "Maxim" will sich auf dem riesigen indischen Markt etablieren, der "Playboy" soll alsbald folgen. Hugh Hefners Blattmacher haben allerdings die Zeichen der Zeit erkannt. In der indischen Ausgabe werden die Bunnys bedeckt auftreten. Nicht allzu sehr, aber immerhin: Nackedeis sind tabu.

Verwunderlich ist, dass die Rückkehr zur Schamhaftigkeit vornehmlich in Indiens IT-Metropolen erkennbar ist, ausgerechnet in den Städten, die am intensivsten um ausländische Investoren konkurrieren und sich sonst gern weltoffen und tolerant geben. Hyderabad ist Indiens zweitgrößtes Zentrum für Computertechnologie und Standort von Microsofts größtem Entwicklungslabor außerhalb der Vereinigten Staaten.

So ist es naheliegend, dass die neue Prüderie auch eine Folge der rasanten Wirtschaftsentwicklung des Landes ist. "Indiens wohlhabende, aber konservative Mittelschicht sieht alte Familienstrukturen durch die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen am meisten gefährdet", glaubt der renommierte Psychoanalytiker und Sozialwissenschaftler Sudhir Kakkar. "Mit ihren offenen Äußerungen über Sex sind Khushboo und Mirza offenbar zu weit gegangen."

In Khushboos Heimat Chennai - auch das ehemalige Madras ist ein IT-Schwerpunkt - veröffentlichte eine Boulevardzeitung Bilder von küssenden Paaren in der Discothek eines Fünf-Sterne-Hotels. Daraufhin verlor das Hotel seine Gewerbelizenz, die Übeltäter mussten die Unterkunft verlassen und wurden mit Haftstrafen bedroht.

Die Stadtpolizei ernannte sich offiziell zu "Schützern der Moral Chennais", doch die übereifrigen Tugendwächter missbrauchten die entlang des populären Marina Beach installierten Sicherheitskameras, um Fotos von turtelnden Paaren aufzunehmen und diese hinterher zu erpressen. In anderen Städten machten Polizisten noch Ende vergangenen Jahres regelrecht Jagd auf knutschende Pärchen in öffentlichen Parks. Ein gefilmter Übergriff in der Stadt Meerut wurde wieder und wieder im Fernsehen gesendet.

Manche halten die ganze Aufregung für überflüssig. "Es gibt einige Lebensweisen, bei denen wir dem Westen nicht blind folgen können", sagt die Abgeordnete Krishna Tirath. Ihre Empfehlung: "Weil unsere Gesellschaft vorehelichen Sex nicht akzeptiert, muss man ihn eben geheimhalten."

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Donnerstag, Januar 05, 2006

Umfrage: Welche ist Deine Lieblingsstadt in Deutschland?

Habe heute nach einjähriger Laufzeit meine Mini-Umfrage entfernt. Das amtliche Endergebnis lautet:

1) Berlin (45%)
2) München (14%)
3) Essen & Köln & Keine von den genannten (jeweils (10%))
6) Hamburg (7%)
7) Frankfurt (3%)
Stuttgart, Düsseldorf und Konstanz gingen leer aus.

Achtung! Die Mini-Umfrage ist keine repräsentative Umfrage. Sie gibt lediglich ein Stimmungsbild derjenigen wieder, die bei der Umfrage mitmachen. Die Teilnahme ist unverbindlich und freiwillig.

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Montag, Dezember 19, 2005

Und wo wir gerade beim Handelsblatt sind...

Handelsblatt-Auslandskorresponent Oliver Müller berichtet in seinem Global-Reporting-Weblog aus Delhi - wenn auch eher unregelmäßig. Da kann man durchaus mal reinschauen.

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42 Tote bei Massenpanik in Indien

Handelsblatt.com berichtet am Sonntag über eine Massenpanik in Chennai. Allerdings bezweifle ich ja die Aussage, dass der einsetzende Regen die Massenpanik ausgelöst haben soll. Bei einem Land, in dem der Monsun jedes Jahr für mehrmonatlichen Regenfall sorgt, klingt das für mich nicht besonders einleuchtend. Wer aber schon erlebt hat, wie panisch Inder versuchen einen Sitzplatz in einem Bus zu ergattern, der vertraut eher auf die Gerüchte über knappe Güter. Hier also der Artikel:

Bei einer Massenpanik unter Hochwasser-Opfern in der südindischen Hafenstadt Madras sind am Sonntag 42 Menschen zu Tode getrampelt worden. 37 weitere wurden offiziellen Angaben zufolge verletzt.

HB NEU-DELHI. Zur Katastrophe kam es, als in einer Notunterkunft Lebensmittel an Obdachlose ausgegeben werden sollten. Über die Ursache gab es unterschiedliche Aussagen: Die Polizei berichtete, einsetzender Regen habe die Panik ausgelöst - viele Menschen hätten versucht, sich ins Trockene zu retten. Einige Behördenvertreter sagten hingegen, die Aktion sei wegen Gerüchten über zu knappe Vorratskammern ins Chaos abgeglitten.

Madras und große Gebiete Tamil Nadus sind in den vergangenen Wochen von schweren Regenfällen heimgesucht worden. Viele Küstenorte wurden überschwemmt, tausende Menschen obdachlos.

„Mehr als 5 000 Menschen sind hereingeströmt, als die Tore der Unterkunft öffneten - so entstand die Panik“, sagte ein Stadtverwalter der Nachrichtenagentur Reuters. Eine Augenzeugin bestätigte den Eindruck: „Als sie den Eingang am frühen Morgen öffneten, sind die Menschen nach innen gestürmt. Sie haben das in der Mitte gespannte Seil nicht bemerkt, das die Menschenströme ordnen sollte.“ Diejenigen, die ganz vorne waren, seien hingefallen, von hinten seien andere auf die ersten Opfer gefallen, berichtete die Frau weiter.

Am Schauplatz lägen Berge von Schuhen und zerrissener Kleider. Viele Frauen klagten, als Leichen in Polizeiautos und Ambulanzwagen weggefahren wurden. „Ich bin mit meiner Mutter hierher gekommen, und ich gehe allein zurück“ sagte die Augenzeugin.

Dienstag, Dezember 13, 2005

City plan for 'boiled beans town'

Jetzt ist auch noch Bangalore an der Reihe. Nicht, dass es dringlichere Probleme gäbe, nein... Ein Artikel der BBC

City plan for 'boiled beans town'

Bangalore accounts for a third of India's software and outsourcing exports India's hi-tech capital, Bangalore, may soon get a new name that is a variation of the original, meaning "the town of boiled beans". The proposed name is Bengaluru which is close to the original name, Benda Kaal Ooru, in the local Kannada language.

During the Raj, the British simplified the name to Bangalore. Legend has it that a king, Vira Ballala, got lost on a hunting expedition. Tired and hungry, he was offered boiled beans by an old woman. Overwhelmed with gratitude, he named the area after the meal she had served him.

There is mixed reaction in Bangalore to the proposed change.

We have spent 15 years building Bangalore as an international brand and going back to the native name could hurt that brand
Bob Hoekstra, Philips

Present-day Bangalore is a city of 6.5m people, often referred to as India's Silicon Valley. It is home to more than 1,500 info-tech companies and accounts for a third of the India's $17bn software and business process outsourcing industry.

'Confusing'

The decision to change the city's name was announced this week by the chief minister of Karnataka state, Dharam Singh, in response to a demand from a group of Kannada-language writers.

Correspondents say the original name, Benda Kaal Ooru, is hard to pronounce, which could explain why the authorities have chosen the phonetic variation, Bengaluru. Noted writer UR Ananthamurthy, who supports the name change, says the local people call the city Bengaluru, anyway.

But some critics say the change would confuse international travellers. "It is not a healthy trend," Rajinder Pai, of the Travel Agents Association of India told the Associated Press news agency. Critics say the government should fix the city's creaky infrastructure "Bangalore is a lovely name. Why confuse tourists?"

Others like Kiran Karnik, head of National Association of Software and Services Companies, India's largest software organisation, says the name change proposal is "no big deal".

"Fortunately, the new name is phonetically similar to the current name. If it makes people feel good, I don't have a problem." Bob Hoekstra, who heads operations in the city for the electronics giant Philips feels the Bangalore "brand" could be hurt by a change in the name.

"We have spent 15 years building Bangalore as an international brand and going back to the native name could hurt that brand. It is like going from Philips to Philippos," he told Associated Press.

Other critics say a change of name is hardly the most important thing the city has to deal with. They want the state government to take measures to improve the city's potholed roads, its unruly traffic and its erratic power supply.

They also want work speeded up on building flyovers, hotels and an international airport near the city limits. The name change would have to be cleared by the state legislature, the federal government and India's president before it become effective.

Bangalore would be the just the latest Indian city to change in name - India's financial capital, Bombay, changed its name to Mumbai, the southern city of Madras changed to Chennai and Calcutta, the first British capital, changed to Kolkata.

Dienstag, November 29, 2005

Stranden bei den letzten Hippies

Der Spiegel Online berichtet über Goa. Meiner Meinung nach wird Goa ja etwas überschätzt. Bei den meisten Stränden kann man sich die weite Anreise ruhig sparen, an der Costa del Sol sieht es auch nicht anders aus (Liege an Liege, europäische Pauschaltouristen). Ausnahme ist Palolem. Sehr idyllisch, wenn das Wasser auch relativ flach und nicht so sehr zum Schwimmen geeignet ist. Sehr empfehlenswert ist m.E. auch Gokarna (südlich von Goa im Bundesstaat Karnataka). Gleich vier Strände und relativ menschenleer.



Wo in den achtziger Jahren noch dicke Haschischschwaden über den Stränden hingen, sonnen sich heute britische Rentner auf ihren Liegestühlen. Goa ist längst salonfähig geworden. In dem kleinsten indischen Bundesstaat findet jeder seinen passenden Strand.

"Da wird einem erst mal bewusst, wie wenig Luxus man eigentlich braucht", schwärmt Malcolm. Seit zehn Tagen bewohnt der 35-jährige IT-Experte aus Kanada in Palolem in einen spartanisch ausgestatteten Bambusbungalow mit Gemeinschaftsbad und Meerblick. Eigentlich wollte Malcolm nur drei Tage bleiben. Doch dann gefiel im das relaxte Strandleben so gut, dass er umdisponiert hat. Abends trifft er sich mit Reisenden aus aller Welt in einem der zahlreichen Restaurants unter dem Sternenhimmel. Wie er entdeckt hier so mancher gut situierte Enddreißiger den Charme des einfachen Strandlebens.

Palolem ist ein Traumstrand wie aus dem Bilderbuch gezaubert: Die sichelförmige Bucht ist mit Kokospalmen gesäumt, der Sand fein, das Wasser ruhig und klar. Noch gehört die Bucht im äußersten Süden Goas der internationale Travellerszene. Doch es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch hier die ersten Bulldozer anrücken und luxuriösere Hotels gebaut werden.

Bereits in den siebziger Jahren entdeckten Hippies und Aussteiger die endlosen Strände am Arabischen Meer. Damals entstand auch der berühmte Flohmarkt in Anjuna im Norden Goas. Rucksackreisende machten dort ihre Jeans und ihren Walkman zu Geld, um noch ein bisschen länger im indischen Strandparadies bleiben zu können.

Anjuna, Hochburg der Techno-Szene

Heute regiert in Anjuna längst der Kommerz. Jeden Mittwoch strömen Hunderte von Touristen zu dem mehrere Fußballfelder großen riesigen Flohmarkt in das verschlafene Küstendorf. Auf den engen Pfaden zwischen den Ständen herrscht dichtes Gedränge. Eine ältere Dame in Shorts feilscht um einen bemalten Holzelefanten, ein Pärchen mit zwei kleinen Kindern begutachtet eine bestickte Baumwolldecke. Hier gibt es alles, was Indiens Souvenirindustrie zu bieten hat: vom geschnitzten Elefantengott über bunt bestickte Röcke aus Rajasthan bis zur tibetischen Gebetsmühle.

Nach wie vor ist Anjuna Treffpunkt der alternativen Reiseszene. Aussteiger im Rentneralter knattern mit ihren Motorrädern über die schmalen Straßen, in den Cafés trifft man Rucksacktouristen aus aller Welt. Seit einigen Jahren ist Anjuna auch zur Hochburg der Techno-Szene avanciert, und Tausende von Vergnügungssüchtigen treffen sich hier in den Wintermonaten bei den berühmt-berüchtigten Strandpartys. Im Club Paradiso am Ortsende von Anjuna zucken hartgesottene Partygänger noch um 11 Uhr vormittags zu dröhnender Technomusik, während andere erschöpft auf einer der Terrassen vor sich hin dämmern.

Die meisten Pauschalurlauber bekommen davon nichts mit. Ihre Hochburg ist Calangute. Rund sieben Kilometer erstreckt sich der breite Sandstrand vom Baga Beach im Norden über den belebten Calangute Beach und den ruhigeren Candolim Beach bis zum vornehmeren Siquerim Beach, an dessen Ende hoch auf dem Felsen das luxuriöse Fort Aguada Beach Resort thront.

Portugiesische Bauten in Panaji

Am Strand reiht sich eine dürftig zusammengehämmerte Restaurant- oder Bar-Hütte an die andere. Vom englischen Frühstück bis zum karibische Cocktail ist hier alles zu haben. Wer etwas konsumiert, darf die Liegestühle umsonst nutzen. Die Fischer lassen sich durch die knapp bekleideten Urlauberinnen nicht stören und ziehen direkt daneben ihre schmalen Holzboote auf den Sand.

Wie wohl keine andere Region Indiens wurde Goa schon früh europäisch geprägt. Knapp ein halbes Jahrtausend portugiesische Herrschaft haben ihre Spuren hinterlassen. Weiß getünchte Kirchen, feudale Villen und westlich gekleidete Frauen bestimmen das Straßenbild. Besonders gut sichtbar ist das portugiesische Erbe in den alten Vierteln von Panaji, der Hauptstadt Goas. Schmale Häuser mit roten Ziegeldächern und den typischen über die Straße hängenden Holzbalkonen säumen die Straßen und auf dem Markt werden Chouricos, scharfe, geräucherte Würste aus Schweinefleisch verkauft.

Neun Kilometer entfernt liegen die Reste der einstigen Hauptstadt der Kolonie. Ende des 16. Jahrhunderts galt Old Goa als eine der prächtigsten Städte des Ostens. Heute zeugen nur noch einige Kirchen vom einstigen Reichtum. Etwas verloren stehen die imposanten Gebäude inmitten von gepflegten Parkanlagen mit uralten Bäumen.

"Bezahlen können Sie später"

Die längsten Strände des kleinen indischen Bundesstaates liegen südlich der Hauptstadt. Die Fahrt geht vorbei an malerischen Reisfeldern, ausgedehnten Palmenhainen und kleinen Dörfern bis zum über 40 Kilometer langen Corva Beach, der sich in verschiedene Strandabschnitte aufteilt. Ungefähr in der Mitte liegt der beschauliche Ort Benaulim. In den Palm Grove Cottages wohnt man in einem alten portugiesischen Kolonialhaus mit tief heruntergezogenem Schilfdach inmitten eines üppigen tropischen Gartens. Gegenüber gibt es Fahrräder für einen Euro pro Tag zu mieten. "Nehmen Sie einfach eines. Bezahlen können Sie später", sagt der Junge.

Besonderen Spaß macht das Radeln am Strand. Die Ebbe hat einen breiten Streifen harten Sands zurückgelassen. Der Fahrtwind ist angenehm kühlend. Nur Meer, Strand und Palmen, so weit das Auge reicht. Selbst die luxuriösen Hotelanlagen in Cavelossim und Mobor verstecken sich hinter den Dünen. In Goa darf man erst 500 Meter hinter der höchsten Flutlinie bauen.

Samstag, November 19, 2005

Reisen in Indien

Bangalore, Karnataka
Big Banyan Tree, Karnataka
Gokarna, Karnataka
Mysore, Karnataka
Srinagapatna, Karnataka
Nandi Hills, Karnataka
Belur, Karnataka
Halebid, Karnataka
Sravanabelagola, Karnataka
Hampi, Karnataka
Madikeri, Karnataka
Badami / Pattadakal / Aihole, Karnataka
Panaji / Old Goa / Candolim, Goa
Palolem, Goa
Cochin, Kerala
Backwaters, Kerala
Munnar, Kerala
Pondicherry / Auroville, Tamil Nadu
Mahaballipuram, Tamil Nadu
Delhi
Agra, Uttar Pradesh
Fatehpur Sikri, Uttar Pradesh
Khajuraho, Madhya Pradesh
Varanasi, Uttar Pradesh
Kolkata, West Bengal
Jaipur, Rajasthan
Pushkar, Rajasthan
Udaipur, Rajasthan
Jaisalmer, Rajasthan
Thar Desert, Rajasthan
Jodhpur, Rajasthan

Die Bilder zu den Reisen gibt es hier.

Und es gibt immer noch so viel, was ich in und von diesem Land sehen möchte...
Ich mag dieses unorganisierte und chaotische Land einfach...insbesondere jetzt, wo ich resistent gegen so allerlei magenproblemauslösende Bazillen geworden bin... :)

Besuchte Länder (Aktualisierte Darstellung)

2004/05 Neu hinzugekommende Länder: Indien und Bahrain



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Bilanz: 33 Länder oder 14 Prozent

Berühmt für das Nachtleben - das war einmal

Der Polizeichef Bangalores lässt allabendlich um 23.30 Uhr die Clubs mit Polizeigewalt räumen.

Cinderalla Hour (aus "The Hindu", 15. Oktober 2005)

Nightlife in the City has been severely curbed with the rule that all pubs and clubs close down by 11:30 pm, Metrolife does a reality check.

The veneer on the wooden floor is wearing off by the rub of the sofas and chairs, and the DJ’s console remains as if by default. The floor that not long ago throbbed under the heels of people who danced, is now hidden under the bulk of furniture. The club, funk and hip hop music has mellowed down to retro and lounge.

The government order that banned live music and dance in public places like restaurants and pubs has turned Bangalore’s high energy night life music into a dirge.

The law ‘Licensing and Controlling of Public Entertainment (Bangalore City) Order, 2005,’ originally introduced to curb unregulated growth of ‘live-band joints’, has now forced the shutters down on night life here. It came into force on June 24 and sharpened the incisor of moral policing to such an extent that two weeks ago when an internationally acclaimed Indian director winding up dinner at Taika had a cop whistling at him literally shooing him off!


“It was a little over 11.30 pm and we have to be out by that time otherwise we have a case booked against us,” says Amardipta Biswas, owner of Taika and Cosmo Village.

Owners have been hit hard. “We didn’t invest in crores to make a loss eventually. Our sales have gone down by 50 per cent. The other metros have their places running till 1 am. Why has Bangalore been singled out,” rues Yogesh More, of Athena at the Leela Galleria.

“People hardly come out and are not willing to pay the cover charges for an hour or 45 minutes. They don’t leave their homes by 9 pm and it takes at least an hour to travel from Airport Road to M G Road. By the time they reach our place it is already past 10 pm,” explains Ananth Narayan of Tuscan Verve, fashion store and lounge bar.

A city with a “healthy” night life is now being tucked into bed at 11.30 pm. “That’s ironic. Because with its IT culture that put Bangalore on the world map, the powers that be should realise that people with long working hours need some time to chill. I can’t understand why a law abiding, tax paying person can’t dance,” RJ Rohit Barker says.

The DJs too have much to complain. “I am not playing in Bangalore anymore. You can be booked for dancing or playing live music. We have lost our livelihood,” says DJ Ivan. “The other day a cop asked us to play sober, classical music in the lounge bars,” says Amardipta. “We have covered the dance floor with furniture because it is difficult to control people from dancing,” chips in Rajanna of Spinn.

The members of the newly-formed Bangalore Resto-Lounge Bar and Discotheque Owners Association hope that the government will soon “differentiate between places where women are paid to dance and those where taxpayers dance.”

The rift widens with the latest controversy on the photo of a male guest at a party at The Park in Chennai receiving a kiss from a scantily clad female waitress/performer, in an English daily. It’s another metro, sealed with the same fate. The ante is up and the new buzz is about policing the “ethics” of Gen Next.

Mangel an qualifizierten Arbeitskräften

S. hat mir einen Artikel aus der Times zugeschickt, der meines Erachtens sehr treffend ist.

Skill shortage hampers India

Education in the emerging economy cannot keep up with new technologies, reports Amrit Dhillon from Mumbai

WEIGHED DOWN by antiquated labour laws, shabby infrastructure and half-hearted economic reforms, India is now grappling with a tricky problem that will take a generation to solve: an acute shortage of skilled workers.

How can this be when half the 1.2 billion population is below the age of 25? Given that India has 40m unemployed, why are human-resources chiefs going crazy trying to hire people? India churns out 3.6m graduates every year. But industry estimates indicate that only a quarter are employable. In the first such survey, the India Science Report said recently that 63% of unemployed graduates are science graduates.


“It’s not lack of demand for them. They are just unemployable. India’s poor human capital is a real problem that will hinder economic growth,” said Pratap Bhanu Mehta, a member of the new Knowledge Commission set up by the government to improve Indian brainpower.

People in the IT industry are even more savage. Some call-centre managers say only one in 10 graduates is worth taking on.

“Just look at their communication skills,” said an exasperated Mumbai call-centre manager as he brandished letters written by employees. “As I am marrying my daughter, please grant a week’s leave,” read one. Another said: “I am in well here and hope you are also in the same well.”

Fluency in English apart, industrialists complain that graduates lack clear reasoning, problem-solving, critical thinking, analytical skills, teamwork and creativity.

Author VS Naipaul was being his usual provocative self when he remarked recently that India had more than a billion people but no thinkers. Sociologists say that Indian culture discourages experimentation and curiosity.

This may seem a theoretical deficiency but it is a very practical problem for Mohan Rao, head of Spectrum Power in Hyderabad, which sets up power stations and plant for washing the coal that fuels them.

“I can’t find project managers. The people I’ve tried can’t think for themselves or work out answers. I don’t mind if they fail, but at least they should try, instead of running to me all the time,” said Rao.

This is why big companies such as Tata Consultancy, Wipro, Infosys, Hindustan Lever, Reliance, and ITC run virtual in-house universities to train graduates who ought to require only minimal induction or familiarisation training before becoming productive.

New Delhi-based Alok Brara, publisher of technical magazines, hires only post-graduates from the Delhi School of Economics. He doesn’t “waste” his time with graduates. “The system here is exam-orientated. Instead of learning throughout the year, students cram at exam time so they haven’t really followed the curriculum or even attended lectures regularly,” said Brara.

The skills shortage is reflected in the pay rises that Indian industry is giving to retain staff. A survey by the global human-resources firm Hewitt Associates said that last year Indians in white-collar jobs had an average pay increase of 13.7% — the highest in the Asia-Pacific region.

Western companies are increasingly outsourcing legal work, architectural work, medical research, biotechnology-related research, financial analysis, and market research to India. But what needs to be addressed is the poor quality of teaching, from primary schools to higher education — although some, such as the Institutes of Management and the Institutes of Technology, are world class.

It is often said that India’s biggest advantage as it attempts to keep up the momentum of its economic growth is that it has the largest and youngest workforce in the world.

“This force is only an asset if it is educated and skilled,” said Sam Pitroda, chairman of the Knowledge Commission. “Otherwise growth will slacken, unemployment will go up, and lots of frustrated young men will start burning things. There will be chaos and we’ll be left behind.”

Samstag, März 19, 2005

Einstimmung auf Asien

Zur Einstimmung auf meinen am Montag eintreffenden Gast aus Hongkong werde ich morgen erstmal feudal asiatisch essen gehen - bei einem All-You-Can-Eat-Buffet im 5-Sterne-Hotel The Leela Palace. Dort (im Zen Restaurant) soll es sogar Dim Sum geben, habe ich mir sagen lassen.

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Eine ganz nützliche Seite

über all das, was man in Bangalore machen kann, wenn man mal gerade nicht arbeitet, war www.bangaloreinformation.com und ist jetzt diese.

Samstag, März 12, 2005

Weltpremiere

Exklusiv für die Leser dieses Weblogs (meine Arbeitskollegen bekommen mich so erst am Montag zur Sicht):


When in India, be in Indian. Das sagen meine Kollegen immer zu mir und so passe ich mich auch den Kleidungsgegebenheiten vor Ort an: mit einem farbenfrohen Salwar Kamis, dem Kleidungsstück, das alle Frauen hier im Alltag und im Büro tragen. Demnächst kommt dann auch noch ein Sari hinzu - für die besonderen Anlässe.

Und bitte keine Kommentare wie clever es ist, ein Foto vor dem Spiegel zu machen...

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Freitag, März 11, 2005

No water

In Indien lernt man oftmals den Wert von für selbstverständlich genommenen Dingen kennen. Zu den Stromausfällen gesellen sich in letzter Zeit immer häufiger Wasserausfälle. Drei Mal diese Woche kam kein Wasser aus dem Hahn, als ich gerade duschen oder meine Hände waschen wollte. Glücklicherweise ist das meist nach einer halben Stunde behoben. Frage mich aber regelmäßig, wo das Wasser für die ganzen Menschen hier herkommt...

Dienstag, März 08, 2005

Sehnsucht nach deutschem Essen

Momentan sehne ich mich vor allem nach deutschem Essen! Nachdem ich mich am Wochenende erneut übergeben musste, wird mir oft schon vom Geruch der hier verwendeten Gewürze übel - und das, obwohl ich indisches Essen echt sehr gerne mag.

Ganz oben auf meiner Wünschliste:

Mineralwasser Rheinfels Quelle (gut gekühlt)
Laugenbrezelschnitzel mit Rotkohl und Kartoffeln
Gemüseeintopf
Vegetarische Currywurst
Penne al Gorgonzola (Pasta haben die Inder nicht drauf)
Miracoli
Oliven, gläserweise, mit frischer Vollmilch
Gewürzgurken
Salat mit italienischem Dressing von Knorr (hier gibt es (fast) nie Dressing, nur das Gemüse)
Kartoffelgratin
Pizza von Pizzeria Pisa (hier gibt's nur amerikanische, aber keine italienische Pizza)
Tapsys
Knoppers
Kinderschokolade

Man merke: Reis befindet sich nicht auf dieser Liste....

Hoffentlich hat meine Mutter noch etwas Platz im Gepäck...

Freitag, März 04, 2005

Der Mond über Indien...

ist anders, als der in Deutschland. Die Halbmondsichel bildet hier nämlich je nach Stand kein "a" oder rundes "z", sondern ein U und einen Torborgen. Sieht sehr ungewohnt aus!

Sonntag, Februar 27, 2005

Und noch mehr Fotos...

...diesmal wieder mit Indienbezug.

Die Bilder zu meinen bisherigen Ausflügen und Reisen hier in Indien.
Viel Spaß beim Angucken!

So, das war es dann aber auch für heute :)

Hong Kong Architecture

Ein Link zum dichtbesiedelsten Quadratkilometer der Erde... Echt beeindruckende Fotos.

Full House

Nach einer Woche Full House - Barbara und ihr Bruder und zwei Freundinnen von Marcel waren hier - ist es jetzt wieder ruhig geworden. Aber die Woche war nett, wenngleich es eher einem Lanzarett glich, da gleich drei von uns von Magenproblemen geplagt waren...

Jetzt ist Barbara weiter nach Peking gefahren, um dort ihre Diplomarbeit zu schreiben. Wünsche ihr dort auf diesem Wege viel Spaß und viel Erfolg!

Mordsspaß

Gestern abend hatte ich einen Riesenspaß. Als ich nach einem Nachtclub-Besuch in den üblichen Verhandlungen mit den Rikscha-Fahrern steckte, 1 1/2 Meter, Double-Meter, 50 Rupien für die Strecke, die normalerweise 10 kostet, sagte einer der Fahrer: Keiner fährt dich um diese Zeit für 1 1/2 Meter nach Hause, da musst Du schon selber fahren. Und da meinte ich, wenn er mir zeigen würde, wie die Rickscha funktioniert, würde ich selber fahren. Und das tat er dann auch. Und ich bin quer durch die Stadt gebrettert. Als ich bei roten Ampeln stoppen wollte, kam von der Seite nur ein "Du bist hier in Indien und nicht in Deutschland" und schwupps waren wir auch schon auf der anderen Seite der Kreuzung. Rikscha-Fahren macht echt Spaß. Hätte gerne so ein Fahrzeug für mich hier. Aber Servolenkung wäre schon nicht schlecht und den Motor muss man so kraftvoll mit einem Hebel anwerfen, dass ich es alleine auch nach 10 Versuchen nicht geschafft habe...

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